Eigentlich war es ein ganz normaler Abschied von einem lieben Menschen am Freitagabend um 21.00 ... auch wenn ich das Wetter berücksichtige ... ich wäre spätestens um 22.30 zu Hause gewesen – doch es kam anders:

Nach einer Fahrt von rund 10 Kilometern bei vielen entgegenkommenden Lkws fuhr ich (feig wie ich bin in der Nacht) nur 60 oder 70 km/h auf der Landstrasse und plötzlich hörte ich nur ein

BAAAAAaaaaaaaaaaaaammmmmmkkkkkkkkrrrrrrRRRRRRRR

Instinktiv bin ich voll in die Bremsen gestiegen und habe versucht den Wagen auf der Strasse zu halten aber auch nicht in den Gegenverkehr zu kommen.
Das ist mir auch gelungen .... ich sass mal in meinem Auto und konnte an nichts denken ..... als ich plötzlich das Geräusch noch mal hörte und einen weiteren Wagen schleudern sah.
Auch er fuhr rechts ran ... sammelte einige Trümmer von der Strasse auf und kam zu mir – fragte mich ob mir was passiert ist und fragte ob ich schon die Polizei gerufen habe ...
Weiters hat er mich aufgeklärt, dass ich wahrscheinlich ebenfalls ein Wildschwein gerammt hab.

Da kam wieder Leben in mich und ich habe erstmal Thomas (der am anderen Ende von Niederösterreich/Burgenland war) angerufen dann den ARBÖ und dann – in meiner Verzweiflung Michael ..... zu allem Überfluss ist genau bei meinem Satz:
Michael – ich hatte einen Unfall bei M. ----- ist das Handy ausgegangen.

Der andere Lenker ließ mich liebenswürdigerweise mit seinem Handy Michael nochmals anrufen. Michael hat mich beruhigt und gesagt, dass er in längstens einer Stunde bei mir ist!
Im Anschluss an dieses Gespräch fragte mich der andere Lenker noch ein weiteres Mal ob eh alles ok ist .....
..... und ging er zu seinem Auto und ich dachte er wird jetzt auch telefonieren oder Hilfe rufen ... aber nein ... er fuhr auf und davon!

So sass ich mal ca. 20 Minuten mutterseelenallein mitten in der Nacht am A***** der Welt und warte ....... und während dem Warten wurde mir erst bewusst, dass mir nichts passiert ist – obwohl ich ein Wildschwein gerammt hatte!!!

Endlich kam der ARBÖ-Wagen und ich hab mich mit ihm ganz normal über den Unfallhergang unterhalten und auch die etwas später eingetroffene Polizei konnte ich über die Situation relativ sachlich informieren.

Dann kam Michael und ich bin ihm nur noch in die Arme gefallen, zitternd und völlig erschöpft – ich war so froh, dass er da war!!!
Ich wurde von ihm in sein Auto gesetzt und er regelte alles Weitere mit dem ARBÖ und der Polizei ... Gott sei Dank – ich hätte nicht mehr können.

Mein Auto wurde in die nächste Ortschaft gestellt und wir fuhren Richtung Wien. Erst da konnte ich mich bei Michael bedanken und irgendwie hab ich mich auch wieder halbwegs vom ersten Schock erholt.

Michael hat nur mit mir gesprochen und mir Mut gemacht und schaffte es sogar, dass ich mal Lachen konnte.
Er war aber anscheinend doch nicht so überzeugt, dass es mir ein bisschen besser ging und so wollte mich gar nicht nach Hause bringen sondern mit zu seiner Familie nehmen, dass ich nicht allein bin – ich wollte jedoch einfach nur nach Hause – zu meinen Tieren, duschen und ins Bett.
Gnädiger Schlaf hat mich von diesem Abend erlöst!!!

DANKE MICHAEL!!!
DANKE FÜR ALLES WAS DU FÜR MICH GEMACHT UND ERLEDIGT HAST!!!
ABER VORALLEM DANKE FÜR DIE FREUNDSCHAFT!!!

Ich habe es auch schon im Geländewagenforum geschrieben:

Es ist in der Zeit in welcher wir jetzt leben NICHT selbstverständlich, dass jemand um ca. 21.30 von einer Weihnachtsfeier sofort aufspringt, sich in sein Auto setzt und jemanden vom A***** der Welt abholt .........
sehr viel Trost und Mut zuspricht und sich bei der Heimfahrt nach Wien auch noch Sorgen macht weil diejenige die Nacht allein zu Haus verbringt.

So geschehen gestern ... und deswegen möchte ich dir - MICHAEL - von
ganzen Herzen danken - für deine Hilfsbereitsschaft, für deinen Zuspruch
und auch für alles weitere, das wir heute noch erledigen werden.

DANKE - Menschen wie dich gibt es nicht viele!!!!





Nachgeschichte:
Samstag haben Michael und ich mein Auto geholt und ich bin es selbst gefahren! Die ersten Kilometer war mir nicht so ganz wohl doch dann ging es immer besser!
Was am Freitag noch nach einem Totalschaden ausgesehen hat war dann doch nicht so und Michael hat am Sonntag viel Zeit investiert um für mich Ersatzteile zu bekommen.

Markus und Ernsti vom ORO hatten Ersatzteile bzw. gute Verbindungen um sehr rasch und günstig welche zu besorgen. Die beiden lackierten einige Teile bis Mittwoch in der Nacht und Markus brachte die Teile am Donnerstagabend sogar noch nach Wien.

AUCH DEN BEIDEN MÖCHTE ICH EIN HERZLICHES DANKE AUSSPRECHEN!!!

Für mich war der 16.Dezember 2005 schon Weihnachten, Geburtstag und Ostara gemeinsam – denn mir ist nichts passiert, nicht mal ein blauer Fleck!
Ich bin aus dem Auto ohne Verletzung gestiegen - ich kann meine Lieben in die Arme schließen, ich kann meine Beine und Arme benutzen wie eh und je, ich kann LEBEN ....
.... und für dieses Glück kann ich den Göttern danken!!!

Einige Bilder nach dem Unfall: